- Created by Anne Friederike Hoffmann on Jun 06, 2019
4221 Biographie
- 23.02.1895 geboren in Hamburg
- 1914 Abitur, anschließend Studium der Architektur an der Technischen Hochschule Stuttgart
- 09.1914 Einsatz als Kriegsfreiwilliger an der Westfront im Ersten Weltkrieg, später Beförderung zum Leutnant
- 1917 – 1919 englische Kriegsgefangenschaft
- 1920 – 1922 Studium der Philosophie, Kunstgeschichte, Psychologie und Geschichte an der Universität Hamburg bei Ernst Cassirer und an der Universität Freiburg bei Edmund Husserl
- 1924 Promotion an der Universität Hamburg bei Ernst Cassirer und Albert Görland mit der Arbeit „Die systematische und methodische Bedeutung des Stilbegriffs“
- 1926 Habilitation an der Universität Hamburg bei Ernst Cassirer mit der Arbeit „Geschichte und System der Philosophie. Untersuchungen über die Begründbarkeit ihrer Einheit im kritisch-idealistischen Begriff der Systematik selbst“
- 1927 Privatdozent, wissenschaftlicher Hilfsarbeiter und Assistent am Philosophischen Seminar an der Universität Hamburg sowie Lehrer an der Hamburger Volkshochschule und Lehrer an der Fichte-Hochschule in Hamburg
- 12.1932 Ernennung zum nicht beamteten außerordentlichen Professor für Philosophie an der Universität Hamburg
- 1933 Mitglied der SA (kurz vorher unterzeichnete er das öffentliche „Bekenntnis deutscher Professoren zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat“)
- 1938 Mitglied der NSDAP (mit Wirkung zum 01.05.1937)
- 01.1938 Ernennung zum beamteten außerordentlichen Professor an der Universität Hamburg (Berufung als Nachfolger von Albert Gördland), Direktor des Philosophischen Instituts
- 1939 Einberufung als Hauptmann zur Wehrmacht
- 06.1942 – 07.1943 Angehöriger des Sonderkommandos Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg in Paris
- 1944 Angehöriger des Sonderkommandos Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg in Pleß und Ratibor
- 08.1944 auf Bewirken des Amtes Rosenberg als „unabkömmlich“ gestellt und aus der Wehrmacht entlassen
- 10.1944 Wiederaufnahme der Lehrtätigkeit an der Universität Hamburg, weiterhin für das Amt Rosenberg tätig und Mitarbeit in einer von Erwin Hölzle koordinierten Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der bolschewistischen Weltgefahr
- 08.1945 Entlassung aus dem Hochschuldienst und Beamtenverhältnis (aufgrund seiner politischen Haltung während des "Dritten Reiches")
- 1945 Einstufung in Kategorie IV (Mitläufer) in Entnazifizierungsverfahren
- 1949 – 1950 Neueinstufung in Kategorie V (Entlastete)
- 1951 – 1956 Mitglied der Marxismus-Kommission
- 1952 – 1956 Anstellung als Studienleiter an der Evangelischen Akademien Guntershausen, später dann an der Evangelischen Akademie Hofgeismar
- 1956 Rückkehr als Emeritus an die Universität Hamburg
- 1957 außerordentlicher Professor für Philosophie an der Universität Hamburg
- 19.11.1977 gestorben in Hamburg
Netzwerk
500 Cassirer, Ernst (Student, Promovend, Habilitand, wissenschaftlicher Hilfsarbeiter, Assistent)
500 Görland, Albert (Promovend, wissenschaftlicher Hilfsarbeiter, Assistent)
500 Hölzle, Erwin (Mitarbeiter)
500 Husserl, Edmund (akademischer Schüler)
500 Landgrebe, Ludwig (akademischer Freund)
500 Landshut, Siegfried (akademischer Freund)
500 Ritter, Joachim (akademischer Freund)
510 Akademie für Deutsches Recht (Mitglied)
510 Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der bolschewistischen Weltgefahr (Mitarbeiter)
510 Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen (Generalinspekteur)
510 Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg (Mitarbeiter)
510 Evangelische Akademien Guntershausen (Studienleiter)
510 Evangelische Akademie Hofgeismar (Studienleiter)
510 Evangelisches Kirchenlexikon (Mitherausgeber)
510 Fichte-Hochschule (Lehrer)
510 Gauführerschule Rissen (Lehrgangsleiter)
510 Marxismus-Kommission (Mitglied)
510 Nationalsozialistischer Altherrenbund der Deutschen Studenten (Mitglied)
510 Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) (Mitglied)
510 Nationalsozialistischer Deutscher Dozentenbund (Mitglied)
510 Nationalsozialistischer Lehrerbund (Mitglied)
510 Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (Mitglied)
510 NS-Reichskriegerbund (Mitglied)
510 Technische Hochschule Stuttgart (Student)
510 Sturmabteilung (SA) (Mitglied, Rottenführer, Oberscharführer, SA-Schulungsleiter, SA-Kameradschaftsführer)
510 Universität Hamburg (Student, Privatdozent, wissenschaftlicher Hilfsarbeiter, Assistent, Professor)
510 Universität Freiburg (Student)
Literatur in Auswahl
Eigene Publikationen
692 Noack, Hermann: Geschichte und System der Philosophie. Untersuchungen über die Begründbarkeit ihrer Einheit im kritisch-idealistischen Begriff der Systematik selbst, Hamburg 1928.
692 Noack, Hermann: Deutsche Geisteswelt, Darmstadt / Genf 1953.
692 Noack, Hermann: Sprache und Offenbarung, Gütersloh 1960.
692 Noack, Hermann: Hermann Noack, in der Evangelischen Akademie Hofgeismar. Dokumentation zum 80. Geburtstag am 23. Februar 1975, Hofgeismar 1975.
692 Noack, Hermann: Die Philosophie Westeuropas, Basel / Stuttgart 1976.
692 Noack, Hermann: Die Religionsphilosophie im Gesamtwerk Kants, Hamburg 1978.
Veröffentlichungen über die Person
730 Thiel, Jens: Von „ärgerlichen Äußerlichkeiten“ und „innerlichem Unberührtsein“. Hermann Noack im ‚Dritten Reich’, in: Hans-Jörg Sandkühler (Hrsg.): Philosophie im Nationalsozialismus, Hamburg 2009, 253 – 269.
730 Thiel, Jens: Akademische „Zinnsoldaten“? Karrieren deutscher Geisteswissenschaftler zwischen Beruf und Berufung (1933/1945), in: Bruch, Rüdiger vom/ Gerhardt, Uta/ Pawliczek, Aleksandra (Hrsg.): Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 2006, 167 – 194, bes. 179 – 185.
730 Meran, Josef: Die Lehrer am Philosophischen Seminar der Hamburger Universität während der Zeit des Nationalsozialismus, in: Krause, Eckart/ Huber, Ludwig/ Fischer, Holger (Hrsg.): Hochschulalltag im „Dritten Reich“. Die Hamburger Universität 1933-1945. Teil II: Philosophische Fakultät Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät, Berlin/ Hamburg 1991, 459 – 482.
730 Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender: Art. Noack, Hermann, in: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1976 12 (1976), 2269.
730 Klee, Ernst: Art. Noack, Hermann, in: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer und was vor und nach 1945 (2003), 437.
100 Name: Hermann Noack
550 Profession: Philosoph, Philosophieprofessor
006 GND-Link: http://d-nb.info/gnd/11703455X
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